Parodontitis

Die schmerzfreie Volkskrankheit

Ursachen

Die genaue Ursache von Parodontalerkrankungen ist nicht bekannt.

Ursprünglich handelt es sich um einen Schutzmechanismus des Immunsystems. Die Grenze zwischen Zahn und Zahnfleisch ist eine anatomische Schwachstelle, da sich die Schleimhaut nicht mit dem Zahn verbinden kann und so ein Spalt entsteht. Durch diesen Spalt könnten Bakterien in das Körperinnere eindringen und den Knochen infizieren. In einer gesunden Mundhöhle kann dies nicht passieren , da unser Immunsystem mit den uns besiedelnden Bakterien in einem Gleichgewicht steht.  Wenn das Gleichgewicht gestört wird und die Bakterien dem Spalt zu nahe kommen, baut das Immunsystem Knochen ab, um eine Infektion des Knochens zu verhindern. Der Spalt vertieft sich, eine Zahnfleischtasche entsteht. Diesen Zustand nennt man Parodontitis.

Die Ursachen des Verlustes des oben genannten Gleichgewichtes sind komplex und vielfältig und entgegen der weit verbreiteten Meinung ist die Mundhygiene nicht der entscheidende Faktor.

Parodontitis ist eine Erkrankung, die jeden unabhängig von Alter und Geschlecht treffen kann.

 

Tabakkonsum

Es ist wissenschaftlich bewiesen dass der Konsum von Tabak einen starken Einfluß auf den Verlauf von Parodontalerkrankungen hat. Raucher erkranken deutlich häufiger als Nichtraucher und die Krankheit verläuft in der Regel schwerer. Auch sind die Erfolgsaussichten einer Behandlung  eingeschränkt.  Das Rauchen aufzugeben ist die beste Therapie. Allerdings ist Rauchen eine Suchterkrankung die schwer zu therapieren ist. Deshalb ist es keine Schande, sich professionelle Hilfe zu holen. In der Tabakambulanz der LMU finden Sie zum Beispiel Hilfe

Wie bemerke ich, dass ich an einer Parodontitis erkrankt sein könnte?

  • Zahnfleischbluten spontan oder beim Zähneputzen
  • Zahnfleisch bildet sich zurück
  • Freiliegende Zahnhälse
  • Dauerhafter Mundgeruch und unangenehmer Geschmack im Mund
  • Gelockerte Zähne

Diagnostik

Um die Schwere und Ausbreitung einer Parodontalerkrankung abschätzen zu können, wird der Spalt zwischen Zahn und Zahnfleisch mit einer speziellen Sonde an allen Zähnen gemessen.

Manche Bakterien können in die äusseren Zellschichten der Mundschleimhaut eindringen und verursachen schwere Erkrankungsverläufe. Wenn der Verdacht besteht, dass eine Infektion mit diesen Bakterien vorliegt, wird eine Keimprobe entnommen und in ein spezialisiertes Labor zur molekularen Diagnostik gesendet.

 

Therapie

In der Therapie von Parodontalerkrankungen wurden in den letzten 20 Jahren bedeutende Fortschritte erziehlt. Heutzutage lassen sich auch schwere Parodontalerkrankungen erfolgreich und dauerhaft behandeln ohne dass eine Operation notwendig ist.

Das Ziel der Therapie ist hierbei das gesunde Gleichgewicht zwischen dem Immunsystem und der bakteriellen Flora wieder herzustellen.

Obwohl die bakterielle Besiedlung der Zahnoberflächen nicht die Ursache einer Parodontalerkrankung ist, bewirkt eine Entfernung der Bakterien einen Rückgang der Entzündung.

In diesem Zusammenhang hat sich ein mehrstufiges Verfahren bewährt. Zuerst werden in mehreren, aufeinanderfolgenden Sitzungen alle sichtbaren Beläge entfernt und eine sehr aufwändige häusliche Reinigung einstudiert. Dadurch soll das Entzündungsniveau des Zahnfleisches schrittweise reduziert werden. Dann werden die unter dem Zahnfleisch liegenden Teile der Zähne schonend gereinigt. Wenn in der molekularen Diagnostik aggressive Bakterienspezies nachgewiesen wurden, empfehlen wir in der Regel eine zusätzliche Behandlung mit einem Antibiotikum.

Mit diesem Therapieverfahren kann eine chirurgische Therapie in den allermeisten Fällen vermieden werden.

 

Erhaltungstherapie

Um sicherzustellen, dass der Therapieerfolg von Dauer ist, sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen wichtig. Hierbei werden die Zahnfleischtaschen erneut vermessen und der Unterschied zur früheren Sitzungen analysiert. Veränderungen werden so entdeckt  und zeitnah therapiert. Mit einer regelmäßigen Nachsorge können auch schwer geschädigte Zähne über einen langen Zeitraum erhalten werden. Auf Wunsch erinnern wir Sie gerne an Ihren Nachsorgetermin mittels SMS, Email oder telefonisch

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